Donnerstag, 14. Februar 2008

Hört mal

"Drei Tage wach - jetzt wirst du langsam schwach" heisst das Lied. Man denkt fast automatisch an die frühere Nachbarin, doch dann müsste das Lied "Drei Monate wach" heissen. Trotz den nach wie vor 0,0 Volt gefällt mir das vermutlich drogenverherrlichende und verpeilte Lied. Vor allem weil die Künstler Dinge singen wie "Notfallapotheke - drei Tage wach - Rotz auf der Tapete", "In der Hose Ungeziefer - drei Tage wach -Flasche leer - Feuerwehr", "Du warst gestern auch schon da - drei Tage wach!". Könnten auch Textzeilen aus dem Leben junger Eltern sein. Deshalb: Hymne! Hören!


Via Sihing Torsun

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georg (Gast) - 20. Feb, 23:20

Jenseits des Lustprinzips

In diesem Zusammenhang fällt mir nur folgendes Zitat ein:

"Diejenigen, deren Verhalten wirklich hauptsächlich auf Lustgewinn und Unlustvermeidung ausgerichtet ist - das sind am ehestem Menschen, die vollkommen von Drogen abhängig geworden sind, oder extrem fettleibige Menschen, für die sich am Schluss wirklich fast alles ums Essen dreht-, zeigen uns, dass es eine tragische Verirrung ist, wenn das Streben nach Lust zur obersten Maxime wird. Wer hauptsächlich nach Lust strebt, wird in Unlust enden."

jochmet (Gast) - 21. Feb, 21:31

Hi, danke für das Zitat. Ist das aus dem Buch "Jenseits des Lustprinzip"?

Ansonsten plädiere ich hier für "den mittleren Weg".
georg (Gast) - 21. Feb, 22:18

Nein, das Zitat ist von Klaus Grave, "Neuropsychotherapie". Hier noch ein besonderes Schmankerl. Auf Seite 303 finden wir:
"Nach seiner (Anm.: gemein ist K.C. Berridge) "Incentive-Sensitisation-Theorie" der Drogensucht findet bei wiederholter Einnahme von Drogen wie Heroin, Kokain und Amphetamin eine neuronale Sensitisierung statt, die im Sinne eines Aufschaukelungsprozesses dazu führt, dass die motivationale Salienz von allem, was mit Drogenkonsum assoziiert ist, höher wird. Die Drogen werden schließlich unter dem Einfluss von Dopamin exzessiv und zwanghaft "wanted", unabhängig von ihrer hedonischen Qualität. An diesem Punkt angelangte Drogenabhängige verhalten sich wie eine Ratte, die ihren Hypothalamus bis zur totalen Erschöpfung zwanghaft elektrisch stimuliert, weil das dadurch ausgeschüttete Dopamin sie wie in einer Zwangsjacke in diesem engen Verhaltensbereich gefangen hält."

Es schadet nix mal drüber nachzudenken.
georg (Gast) - 21. Feb, 22:27

Ähm, meinte natürlich Grawe. Ich finde der Song xtc boy verdeutlicht sehr schön die emotionale Notlage junger Menschen, die Angesichts vielleicht elternlichen Unverständnisses in die Scheinwelt der Drogen und "bunten Lichter" fliehen, wobei sich schließlich herausstellt, dass auch diese nur vergänglich ist und das vermeintliche Glück letztlich wie eine schillernde Seifenblase zerplatzt.

So, jetzt aber genug gepredigt.
jochmet (Gast) - 21. Feb, 22:45

WAs heisst hier gepredigt? Musste einfach mal jemand klarstellen, würd ich sagen. :)

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