Text, Bild & Klang

Mittwoch, 16. Juli 2008

Radieschen kochen HowTo

Wer Geburtstag hat, kriegt Geschenke. Das Highlight dieses Jahr war und ist ein Kochbuch. Es liest sich spannend wie ein Historiendrama. Sehr spannend. Mir fiel nicht auf, das kein einziges Menuebild dabei ist, obwohl ich in der Vergangenheit darauf großen Wert gelegt habe.
Wollte das Buch schon seit Tagen vorstellen, wusste aber nicht wie. Nun habe ich vom Nachbar der Nachbarin die Erhellung erfahren. Herr Paulsen verknüpft offensichtlich sehr routiniert eigene Erfahrung mit Fach- und Hintergrundwissen. Er hat eine Systematik erstellt, an Hand derer sich die Qualität eines Kochbuches bestimmen lässt. Und zwar genau hier, da.
Ich folge frei diesem Weg und präsentiere:

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Wer hat es gemacht? Oder: Viele Köche verderben den Brei

Edward Espe Brown. Und zwar allein. Ohne Food-und Geschirr-Stylisten. Keine Fotografen. Die Menues sind so beschrieben, das das Bild beim Lesen im Kopf entsteht. Die Rezepte entstammen nicht seiner Phantasie am Schreibtisch sondern, sondern der harten Lebenspraxis eines kanadischen Zenklosters. Sie sind preisbewusst ,einfach im besten Sinn. Und dazu: Regelrecht delikat! Also bestens für Grosskommunen, Familien und anthroposophische Wohngruppen adaptierbar. Wer auch von Kochbuchautoren eine eigene Handschrift erwartet, wird hier glücklich. Wer auf ein buddhistisches Klischee hofft a´la "Ganz entspannt im Hier und Jetzt" wird bitter enttäuscht. Brown beschreibt verwundert über sich selbst seine Entwicklung vom entspannten Küchengehilfen zum cholerisch-zornigen Chefkochtyrannen. So gehört sich das. Dazu musste er sich mit seiner Gemeinde anlegen, die zum Zeitpunkt seiner Inauguration aus querulatorischen Makrobiotikern bestand (keine Panik, das Kochbuch ist nur gemässigt vegetarisch).
Also bitte, ein Werk voll aus dem Leben. und ein Dank an die Spenderin. Übrigens: Das Ganze gibts auch als Film von Doris Dörrie. Hier ist die Broschüre dazu.

Montag, 17. März 2008

Let the pony trot!

Listening now: Brant Bjork. Original Stoner Rock. Die Drogisten machen mal wieder die bessere Musik, muss ich als Straight Edger sagen. Ein Album namens Saved by Magic und Songtitel wie Dr. Aura setzen einfach Standards.

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Die Spende verdanke ich Georg postalisch.

Peace Out!

Donnerstag, 28. Februar 2008

Hören, Pflicht

Eben über die Homepage des hiesigen Polizeichores an eine meiner Lieblingsbands erinnert worden. Die rumänischen Egotronic, die Boys von O-Zone.



Tausendmal gucken.

Freitag, 24. August 2007

Tao-Zen-Hip da Hop

Jetzt wird wieder die Blogger-Routine etabliert. Gestern schönen lebensbejahnden Hiphop vorgespielt gekriegt. Locker! Oder: Rischtisch geil!



Mindestens genauso gut: Dope deadly defcon one remix.

Mittwoch, 18. April 2007

Endlich systemisch!

Nach einjähriger postdiplombedingter Abstinenz habe ich mir ein Fachbuch zugeleget. Es ist neu erschienen, sieht gut aus. Bunt in großem Format. Es heisst "Einfach systemisch!" und bietet "Systemische Grundlagen & Methoden für die pädagogische Arbeit."

Was soll ich sagen. Vermutlich habe ich nach meiner langen Abstinenz zu viel erwartet. Der Theoretiker hat die wesentlichen Dinge schon woanders erfahren (Ich sach nur: Freud). Die Im Handlungsteil vorgestellten Methoden deuten auf einen ekkletisch-individual-gruppenempathischen-gestaltpädagogikanalytischen Ansatz hin, der klientenzentriert vorgeht und dabei prozess- und ergebnisorientiert handelt.

Wahrscheinlich würde ich es mir nicht mehr kaufen (24.-). Alleine wegen den Bildern. Erwachsene werden in unangenehmen Situationen gezeigt. In einem über und über mit Flipchartpapier behängten Raum führen sie, mit Namen auf Klebeband angepappt, ein flottes Kennenlerntänzchen auf uvm. Ein Grund mehr, mich frühzeitig um die Steuererklärung zu kümmern.

Wie auch immer. Wer sich für systemische Ansätze interessiert braucht dieses Buch sicher nicht. Lieber das Geld sparen (und noch mehr) und ein paar Seminare bei den Autoren (oder anderen) besuchen. Die machen einen praxisnahen kompetenten Eindruck.

Dienstag, 27. März 2007

Bücher und ich

Auf Anregung der Nachbarin äußert sich der Herr Verfasser hier umfassend zur Buchfrage.
Also zur Sache:

Gebunden oder Taschenbuch? Beides ist normalerweise gut. Was ich nicht mag, sind diese schwarz-metallic farbenen Suhrkamp Ausgaben im Dünndruck. Hass wegen Betrug.

Amazon oder Buchhandel? Die Tendenz geht zum Buchhandel. Ausrutscher gibt es.

Lesezeichen oder Eselsohr? Lesezeichen oder Kapitel merken. Oder offen mit dem "Gesicht" hinlegen. Eselsohr probiere ich mal aus. Bin ich noch nicht drauf gekommen. Gute Anregung.

Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?
Früher grob nach Autor und Sachgebiet (Denkerzeug, Romane, Psychedelik, Unterhaltung) Heute - nach Auflösung der Bibliothek -
ungeordnet auf dem Kleiderschrank.

Behalten, wegwerfen oder verkaufen? Wegwerfen ist bei meiner letzten Räumung auch vorgekommen. Es war sehr befreiend. Verkaufen und das im großen Stil geht klar. Ein Antiquar hat mal zwei Bananenkartons mit bestem Denkerstoff gefüllt (und zwar richtig gefüllt) und mir 50 Euronen abgedrückt. Einlagern in Speicher und Keller sowieso.
Dazu bin ich Sympathisant von Bücher aussetzen.
Und - ein Geständnis - ich habe einmal bei einer Bücherverbrennung assistiert.

Schutzumschlag behalten oder wegwerfen? Drannlassen. Sich beim Angucken freuen und beim Lesen von ihnen Nerven lassen. Abmachen.

Kurzgeschichten oder Roman? Roman. Ausnahme: Zwölf Geschichten aus der Fremde (G.G. Marquez) und Greasy Lake (T.C. Boyle)

Sammlung (Kurzgeschichten von einem Autor) oder Anthologie (Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren)? Sammlung.

Harry Potter oder Lemony Snicket? Snicket ist mir zu exaltiert. Deshalb: Potter.

Aufhören, wenn man müde ist oder wenn das Kapitel endet? Geht beides. Meist überprüfe ich dann die länge des kommenden Kapitels und entscheide dann.

„Die Nacht war dunkel und stürmisch“ oder „Es war einmal“? Ersteres.

Kaufen oder Leihen? Kaufen. Leihen geht auch. Und dann nicht mehr zurückgeben. ;)

Neu oder gebraucht? Beides. Wobei gebrauchte einen zum Massenkauf verführen können. Bei gebrauchten mag ich den Preis und die Kommentare der vorigen Leserschaft.

Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern? Anregung durch bestimmte Freunde meistens. Eigenrecherche. Bestsellerlisten kenne ich nicht. Dafür orientiere ich mich an der Stapelhöhe der Bahnhofsbuchhandlungen und schlage dann zu.

Geschlossenes Ende oder Cliffhanger? Egal. Weiss man vorher meist auch nicht.

Morgens, mittags oder nachts lesen? Morgens Zeitung lesen (mit Baby am Schaukasten). Eher Abend. Früher, als Langzeitstudent, ganztägig.

Einzelband oder Serie? Beides.

Lieblingsserie? Schrödingers Katze + Illuminatus = Serie.

Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
"Die Parabel vom Sämann", Octavia Butler. Postapokalyptischer feministischer NonSci-fi. Die Globalisierung wurde weiter getrieben. die Ordnung ist zusammengebrochen. Überlebende schliessen sich gegenüber Drogenbanden mit Gendefekten um eine 15-jähriger Hyperempathin zusammen. Sie gründen einen Kult und planen die Weltraumauswanderung. Kurz zusammengefasst.
Habe es zweimal verschenkt. Reaktionen: Einmal wurde ich empört beschimpft und beleidigt. Das zweitemal nicht mehr gegrüßt. Also Finger weg von dem Schinken. ;)

Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?
"Broken Music" von Sting. Seine Autobiografie.
"Kindersprechstunde" Anthroposophische medizinpädagogische Elternfibel. Dick.

Welches Buch liest du gegenwärtig?Keines richtig. Lesekrise nach dem Diplom. Versuche zu Lesen, eher aus Gewohnheit. Ab und an kommt mal was interessantes vorbei. Mankells "Brandmauer" oder "Barfuss durch Hiroshima". Will mich nicht beschweren.

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten? Hab ich nicht. War immer phasenabhängig. Ein Kriterium ist immer: sieben bis 17 maliges Lesen.
Kind: Es (King). Jugendlich, Schulzeit: Alles von Hesse.
Danach, im Nichts: Alles von Wilson
Danach, als gereifter Denker: Freud, Freud und Freud (v.a. "Das Unbehagen in der Kultur").

Ich werfe das Stöckchen weiter an: Georg, torsun, well-adjusted(sonst bloggt der nur noch über Computerzeugs) und le-f (Denker!). Wobei mich auch die Anwort des Diplomopfers Sammelsurium interessieren würde.

Wer einen Blog hat, bitte dort antworten.

Montag, 19. März 2007

Easy Listening

Live on PsyRadio:

Save the Robots - Battle of the Mind.

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Gänsehautmusik, nicht nur wegen dem emotional-berührenden Titel.

Mittwoch, 1. November 2006

Lieblingsband: O.H.L.

Es gibt sie immer noch, bzw. wieder! Die "Oberste Heeresleitung", eine der einflussreichsten deutschen Untergrund-Bands, ohne die selbst moderne Elektropunkrocker nicht denkbar wären. Mit Hits wie "Kernkraftritter", "Türkenlied" und "Spionage" sensibiliserten sie die linke Szene für ihre eigenen Fragwürdigkeiten wie völkische AKW-Kritik, Multikulti-Idealismus und übertriebene Ostblocknähe. Dafür wurden sie vom linken Mainstream verhetzt: "Nazis", "Rassisten", Kapitalisten", "Kriegstreiber". Wie auch immer, es wird viel erzählt. Nüchterne Stimmen schreiben:

Kontakte zu anderen Bands existieren nur in geringem Umfang. (...) Die Band gilt aufgrund ihrer politischen Texte und der durchweg militärischen Ikonografie ihrer Plattencovers als umstritten. (...) Öffentlichkeit und Veranstalter stehen OHL jedoch weiterhin eher skeptisch gegenüber.


Stellt sich die Frage hier: Wer hat in grauer Vorzeit heimlich gerne OHL gehört?

Sonntag, 29. Oktober 2006

Lieblingsautor: Van de Wetering

Der Tagdienst ist öde und so habe ich die Klapsen-Bibliothek ausgemistet. Überraschung!

Ein Buch von Janwillem van de Wetering gefunden.Ich kenne ihn von "Blick ins Nichts" und "Reine Leere". Zwei erisisch-anekdotische Werke aus der Welt des Zenbuddhismus und seiner eigenen erfolglosen Suche nach Erleuchtung.

Van-de-Wetering

Wobei, eigentlich ist er als Kriminalschriftsteller bekannter. Dazu ist er befugt. Schliesslich hat er nach seinen Reisen rund um den Erdball und Klosteraufenthalten jahrelang in den Grachten von Amsterdam als Polizist gearbeitet.

Das war mir bekannt. Unbekannt war mir, das er das nur bedingt freiwillig tat. Lustig! Im Vorwort zu "Outsider in Amsterdam" gibt er Auskunft:

Als mich das Schicksal wieder nach Amsterdam gebracht hatte, erhielt ich einen Brief vom Verteidigungsministerium. Eine Dame in mittleren Jahren teilte mir mit, ich müsse Soldat werden.
Ich wies darauf in, dass ich über dreissig Jahre alt sei, aber das schien sie wenig zu kümmern.

Kurze Zeit erhielt ich wieder Post vom Ministerium. Darin wurde mir mitgeteilt, dass ich mich als im "ausserordentlichen Dienst" stehend betrachten müsse. Ich sah mir den Brief eine Weile an. Was "Dienst" war, begriff ich nicht ganz., was "ausserordentlich" war, verstand ich überhaupt nicht.

Aber die Instanzen gaben nicht nach. Die nächste Aufforderung kam . und als ich wiederrum zu einer Dame sagte, dass ich dort nicht hinein wolle, was es auch sein möge, gab sie mir den Rat, statt zur Armee den Dienst bei der Polizei zu tun.

"Ich habe schon eine Arbeit", sagte ich. "In ihrer Freizeit", sagte die Dame. Der Gedanke verblüffte mich.

Dirty Pilgrim

Jochmets Exkursionen

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