Freitag, 20. Oktober 2006

Henkel mit Ohren

Seit Kurzem bin ich wieder sportlich aktiv. Denn sonst bin ich früher tot. Der sanfte Weg ist das Motto der Saison. Ein bunter Mischstil aus vielen Einzelteilen. Manche davon konnte ich andernorts zu einer anderen Zeit mehr mal weniger kennenlernen. Da fällt der Zugang leicht. Eine Umstellung gibt es jedoch. Man trägt einen Gi. Japanische Samurai-Unterwäsche.

gi

Im Gespräch mit einem älteren und gebildeteren Mitschüler outete ich mich, wie schwer mir die Umstellung auf diese exotische Tracht fällt. Die Bedenken wurden prompt weggebügel: "Ohne Gi kann man nicht richtig trainieren." Und das in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuliess. Ich war schwer irritiert. Warum hat das bei mir und vielen anderen mehrere Jahre mit T-Shirt, Turnhosen und Vans geklappt? Ich versuchte zu vermitteln: Ja. Aus Tradition würde ich mich an den Gi gewöhnen. Ausserdem trügen ja alle einen (dummer Grund, ich weiss). Ich wurde kompromisslos belehrt: "Darum geht es überhaupt nicht." Fragender Blick meinerseits. Triumphierende Antwort:"Mit dem gestärkten Revers und dem Gürtel des Anzugs kann man viel besser gegriffen werden!" Hm. Wieso bin ich da nicht selber drauf gekommen? Ich Dummerchen.

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spange (Gast) - 20. Okt, 10:45

?! ;)

na dann viel spasz ;)

spange - der noch nie im leben richtig trainiert hat :(

georg (Gast) - 20. Okt, 15:35

Tja. Und auf der Straße tragen die Leute dann keinen Gi zum "Greifen".

jochmet (Gast) - 23. Okt, 11:31

Wer weiss. Womöglich mache ich den Anfang. (makato)
le-f (Gast) - 21. Okt, 21:08

auf der strasse will man ja auch nicht viel besser gegriffen werden.

georg (Gast) - 22. Okt, 12:37

So viel zum realitätsnahen Training. Aber vielleicht steht die Praxistauglichkeit ja nicht so sehr im Vordergrund, wie die Bewahrung von Form und Tradition.

Aber egal, hauptsache es macht Spaß und extravagante outfits können auch was für sich haben. Habe mir neulich einen Hakama genäht. Sehr bequem.

Jochmet, sei froh, dass es wenigstens ein Gi ist, statt nur eines Lendenschurzes a la Sumo.

kapsler hauser (Gast) - 22. Okt, 19:17

klingt doch vernünftig... ;)
le-f (Gast) - 22. Okt, 19:48

ein lendenschutz wäre aber eine sehr sexy angelegenheit...
le-f (Gast) - 22. Okt, 19:48

ein lendenschutz wäre aber eine sehr sexy angelegenheit...
jochmet (Gast) - 23. Okt, 11:36

Dachte auch schon an den Schurz. Er würde mir Würde geben. Vor allem auf der Strasse.
"Praxistauglichkeit" steht nicht so sehr im Vordergrund. Mehr Sport, Spiel und Bewegungsfreude.
spange (Gast) - 26. Okt, 01:58

:"Mit dem gestärkten Revers und dem Gürtel des Anzugs kann man viel besser gegriffen werden!"

-> jaja, darum geht es ja nicht - selbstverteidigung (omg, wie ich dieses wort hasze). aber kurze gegenfrage sei erlaubt: wie übt man denn dann das greifen von leuten die keinen gi tragen? oder banaler: greifen denn alle gegner? was ist wenn der gegner abrutscht, weil ich keinen gi trage? ;) naja, nicht so ernst gemeint. musz mal die "wilde tiere reihe wiederbeleben" - diesmal knick ich nicht ein ;) aber bei allem spasz (und das ist imho das einzige was sowas anachronistisches wie kämpfen lernen rechtfertigt) falsche verhaltsmuster im training sind nur durch reflexion zu besiegen.

bye, spange

jochmet (Gast) - 26. Okt, 10:48

In der Tat, ein tiefgreifende Reflexion ist von Nöten.

Zum Greifenüben ohne Gi: Einfach mit Tarnhose und freiem Oberkörper trainieren. Oder mit Gi, aber nicht daran greifen.

Spass am Kämpfenlernen als einziger Grund? Das liesse sich kontrovers diskutieren, freilich erst nachdem "Spass" definiert ist. Schliesslich will man nicht aneinander vorbeireden.

Dirty Pilgrim

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