Sonntag, 24. September 2006

Einleitung: "Wie ein Mutter ohne Brust"

Den Spruch bekam ich gerne von einer früheren Vorgesetzten zu hören, wenn sie mir geholfen hat. Meist mit der Ergänzung: "So bin ich zu dir." Einst war er unangenehm, doch jetzt finde ich ihn lustig.

Warum? Weil ich jetzt selbst in der Lage bin, ihn anzuwenden und das exzessiv. Denn ich werde Tagesmutter. Geschlechtsneutral ausgedrückt: Tagespflegeperson. Das funktioniert so: Man nimmt zu seinen eigenen Kindern noch die von anderen für eine begrenzte Zeit bei sich zuhause auf. Dafür bekommt man Cash.

Früher wars eine reine Frauendomäne unter Nachbarinnen, die so nebenbei lief. In einer Grauzone. Mit fragwürdigen Methoden, teilweise noch aus der NS-Zeit.

Mittlerweile ist da einiges im Gange. Die Regierung will bis 2010 jedes fünfte Kind unter drei Jahren in der Tagespflege unterbringen, welche den Kindertagesstätten gleichgestellt werden sollen. PISA sei Dank hat sich herumgesprochen, das die Kleinen nicht nur gepflegt werden wollen. Sie brauchen frühe und kompetente Förderung. Entwicklungsbegleitung. Sinneserziehung, Sprachentwicklung. Gruppenkompetenz. Bildung. Das Gebot der Stunde lautet also : Professionalisierung.

Für einen ausgewiesenen Fachmann in anderen Umständen also ein Zug, auf den sich aufzuspringen lohnt. Dafür wird einiges verlangt.
Zertifizierung vom Jugendamt. Kurs in Kinder-Erste-Hilfe. Weiterbildung. Als Basis seit kurzem verpflichtend: Ein richtiger Vorbereitungskurs!

Den absolviere ich zur Zeit. Inhaltlich kompakt, menschlich gesehen intensiv. Eine Übung in Geduld und Toleranz. Gestern war ein Blocktag der Ausbildung. Themen: Rollenselbstverständnis. Erwartungen. Selbstkonzept. Eines war zu erwarten:
Hässliche Szenen. Die möchte ich der interessierten Leserschaft nicht vorenthalten.

Fortsetzung folgt...

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