Beim Tanken vermutlich für dezent neben der Spur gehalten worden. Unbenommen davon wollte ich nur die Rechnung bezahlen und NACH HAUSE und nicht nebenbei gefühlte hundert Fragen mit NEIN beantworten bezüglich etwaiger ADAC-Mitgliedschaften, Payback, Billigfraß-Verzehrwünschen "Kaffee und Crossong für 1,50" und Mc-Donalds-Gutscheinen. Beim letzten Punkt erwähnte ich, dort typischerweise nicht zu speisen. Die Frage, ob vielleicht doch für Verwandte etwas Chicken konnte nur mit "Das ist in meiner Familie verboten" beruhigt werden. Schweigen im Walde.
Zeit für den jährlichen Beitrag. Ist noch jemand zuhause? In einem noch real-existierenden Nachbarblog war die Rede vom Hauskauf. Da will man gar nicht wissen, was noch so los ist. Beruflich geht hier die Psychotherapieausbildung in die letzte - laaange - Runde, die lange Zeit auf einer geschlossenen Kinder/Jugendsuchtentzugsstation ist vorbei. War eine gute Übung für die Zeit, wenn die Kinder so 13-18 Jahre alt werden (sie werden sich warm anziehen müssen). Ansonsten gibts hier freies Tummeln mit Krawall und Dschingerassabumm.
Aus der dunklen Vergangenhet war mir die Band
Joint Venture ein Begriff. Das der übriggebliebene Künstler auch für Eltern was im Angebot haben, weiss ich erst seit kurzem. Nebenbei sei angemerkt, dass solche Situationen, wie in dem Lied geschildert, zu einer Totalabstinenz geführt haben, die bis heute anhält:
Dein Vater hat ´nen Kater!
Der Kindergeburtstag eines Zweijährigen ist ein besonderer Geburtstag. Wortwörtlich einmalig. Vor allem: Angenehm für die Eltern. Das Kind ist schon groß genug, um den besonderen Anlass zu erahnen und sich zu freuen, was die Eltern freut. Gleichzeitig ist das Mitbestimmungsinteresse was Geschenke und Gäste angeht bei null.
Kuchen backen, Kerzen, ein nettes Elternteil mit irgendeiner Altersgenossin aus der Krabbelgruppe einladen. Jonglage und Balancieren im Garten für die Eltern, während das Kind sich mit Erde einrieb kreativ selbstverwirklichte. Fertig.
Hey, hier funktioniert ja alles noch wie bisher! Letzte Wortmeldung über ein Jahr vorbei. Die Zeit ist ungefähr mit WARP-9 vorbeigerauscht. Die Links sind zum Teil auch noch funktionabel. Manche Leute tragen andere Nachnamen, haben ein Buch geschrieben, sind umgezogen oder offline. Muss zugeben, so ein Blog macht schon andere Vibrations, als so ein vorgeprägtes blaues Schnatterbuch.
Während der Morgendämmerung im städtischen Hinterhof des Wohnblocks ein kurzes Osterquelle-Ritual im Kreise der Familie vollzogen. Gleiche kognitiv-emotionale Assoziation bei den jungen Eltern: verfolgte religiöse Minderheit im Exil.
Diese Meditation von
Lothar Zenetti spricht mir die Tage aus der Seele:
Tote Seelen werden lebendig.
Hilflose helfen, Stumme reden,
Blinde sehen die Möglichkeiten.
Unbewegliche kommen in Bewegung.
Ängstliche stürzen sich in Vorhaben.
Anonyme machen sich einen Namen.
Die Passiven packen mit an.
Die mit den Ausreden reden sich Mut ein.
Unsichtbare lassen sich sehen.
Fernstehende treten näher.
Die sonst nie kommen, sind alle da…
Und alle feiern wir Auferstehung
P.S.: Das Bild habe ich ergooglet unter: "Kassel Frühling". Es zeigt ein Yoga-Polit-Event, an dem ich selbst
leider nicht teilgenommen habe.
Einen Roman habe ich noch immer nicht geschrieben, dafür ist sonst was passiert:
- umgezogen (leider nicht mehr zentral und am Waldrand sondern
nur noch zentral)
- noch ein Kind gekriegt (indirekt)
- zwei neue spannende Arbeitsplätze ergattert (einen als
Super-Nanny und beim anderen zugucken wie Drogis
gesundgemacht werden)
- lustige Anthro-Kumpels gefunden (inc. dem Besuch einschlägiger
Abendveranstaltungen wie "Umstülpung" oder "Kaspar Hauser -
ein Mensch unserer Zeit")
- Hypnotherapie kennen gelernt (fast hätte ich die
Verhaltenstherapieausbildung abgebrochen)
War alles nicht so vorhersehbar, aber im Rückblick wundert mich eigentlich nix mehr. In diesem Sinne. Euer Jochmet